Wie kann man angehende Informatiker anregend, motivierend und vor allem praxisnah ausbilden? Diese Fragestellung beschäftigt Prof. Dr. Gero Lückemeyer und Prof. Dr. Oliver Hoess an der Hochschule für Technik Stuttgart im Fachbereich Informatik. Hierzu haben Sie den innowerk Geschäftsführer Ralf Menzel eingeladen, eine Vorlesung am 24. Juni 2015 in Stuttgart zu halten.
Ziel der Vortrags „Moderne eCommerce-Lösungen und betriebliche Herausforderungen“ von Ralf Menzel war es, die Brücke zwischen den Vorlesungen eCommerce und ITIL-basiertes Servicemanagement der beiden Professoren zu schlagen.
Hierzu wurden von Ralf Menzel zunächst die Konzepte der eCommerce Bausteine aus der POS Business Suite der innowerk vorgestellt, zum Beispiel das innowerk Produktdatenmanagement zur Abbildungen unterschiedlichster und komplexer Produkt-Taxonomien oder die Steigerung des Einkaufserlebnis durch den innowerk Produktberater (sogenannter „Recommender“). Dieser „errechnet“ anhand von Vorlieben, Eigenschaften und Lebensgewohnheiten eines Käufers passende Produkteigenschaften.
Anhand von konkreten Einsatzszenarios der innowerk Produkte bei Kunden wurden anschließend die besonderen Anforderungen von hochfrequentierten, hochverfügbaren eCommerce Anwendungen an die Anwendungsarchitektur, die Infrastrukturarchitektur im Rechenzentrum und an ITIL-basierte Betriebsprozesse abgeleitet.
Im Bereich der Anwendungsarchitektur wurden insbesondere Konzepte wie lose Kopplung („ein Kassensystem muss immer laufen, auch wenn das dahinter liegende ERP-System ausfällt“) oder Vermeidung zentraler Ressourcen ausgeführt, die zu Single Point of Failures oder Performance Bottlenecks werden können.
Bei der Infrastrukturarchitektur ist insbesondere zu berücksichtigen, dass die hohe Skalierbarkeit bereits in der Design-Build-Run Phase in die Software hineinkonstruiert und frühzeitig mit den RZ-Experten abgestimmt werden muss, um später ein Scale Out der Serverfarmen zu ermöglichen– anstelle eines erheblich teureren Scale Ups bei wachsendem Traffic.
Für zentrale Betriebsprozesse liefert ITIL 2011 erstklassige Best-Practices. Wichtig ist hierbei, die für das jeweilige Unternehmen notwendigen Prozessanteile herauszufiltern und auf den eigenen Bedarf anzupassen („Tailoring“). ITIL-Prozesse sollten auf keinen Fall komplett und stumpf auf Organisationen abgebildet werden.
Nach umfangreichen und lebhaften Diskussionen zum Abschluss des Vortrags wurde Ralf Menzel mit Applaus verabschiedet. Für persönliche Gespräche bezüglich Praktikumsplätzen und Einstiegsmöglichkeiten bei der innowerk stand Ralf Menzel den interessierten Studenten nach der Vorlesung zur Verfügung.
24.07.2015